Rückblick Youth EM Kitzbühel 2019

Unter der achtköpfigen Delegation von Swiss Triathlon befinden sich unsere beiden 3star cats Vanessa Possberg und Ben Fäh.

Schon, dass sie sich diese Teilnahme erkämpfen konnten, ist für die beiden ein Erfolg. Das gilt speziell für Vanessa, welche mit Jahrgang 2003 zu den jüngeren Teilnehmerinnen gehört.

 

Am Donnerstag 20. Juni gehen bei Frauen und Männern je drei Semifinals über die Bühne am Kitzbüheler Schwarzsee.

Vanessa startet in Heat 3 zusammen mit ihrer Schweizer Kollegin Livia Wespe. Es ist keine leichte Aufgabe. Von den 26 startenden jungen Frauen qualifizieren sich die 9 Schnellsten für den A-Final. Dazu kommen noch die 3 Zeitschnellsten aus allen 3 Heats. Der B-Final wird sich aus den nächsten 30 Zeitschnellsten zusammensetzen.

 

Vanessa hält sich im Schwimmen stark (500m mit Landgang 07:44). Nach einer guten T1 in 0:46 geht‘s aufs Rad (Rad 20:22). Nach der ersten von vier Runden (total 12km) mit insgesamt 120 Höhenmetern erscheint sie weit vorne im Feld. Sie fährt sehr stark und klug ohne unnötig Energie zu verballern. Dieses Bild wiederholt sich in allen weiteren Runden. Auch die T2 gelingt nahezu perfekt in 0:27 aber schon beim Überqueren der Mountline Bike ist leider ersichtlich, dass der 3,3 km Lauf zäh werden könnte. Vanessa kämpft hart, aber leider scheitert sie mit Rang 13 in 43:01 um 26’’ an der nötigen Zeit für den A-Final. Sie ist darüber sehr enttäuscht, denn ihre Beine fühlten sich vor dem Rennen sehr gut an. Ihr Kollegin Livia hat das nötige Glück. Sie kann sich mit einem starken Lauf als erste Nachrückerin für den A-Final qualifizieren.

 

Nach einem Platzregen mit Blitz und Donner und einem kleineren Unterbruch ist Ben Fäh in seinem Heat 2 der einzige Schweizer in einem Feld mit 30 Startern. Hinter dem sehr athletischen Russen Sorokin kommt er als Zweiter in den Landgang und beendet das Schwimmen als 4. in 6’40. Sein gewohnt schneller Wechsel in T1 (0:41) und ein gekonnter Radstart nach der Mountline bringt ihn sofort zusammen mit starken Österreicher Bader in eine Zweiergruppe hinter Sorokin und dem Youth Olympic Games Silbermedaillengewinner Montez aus Portugal. Ben’s Aufforderung nach der ersten Runde an Bader die Führung zu übernehmen ergibt ein sehr zögerliches Resultat. Aber Ben übernimmt die Initiative und schon eine Runde später erscheint eine neue Viererspitze, die dann auch gemeinsam durch die T3 ins Laufen geht. (Radzeit Ben: 17:54) Ben hat nach zähem Laufstart sehr gute Beine, wird immer selbstbewusster und kommt zufrieden und nicht ausgepowert als starker Zweiter in 37:17 ins Ziel. Laufzeit 11:37 und A-Final souverän geschafft.

 

Kleines statistisches Intermezzo über die Alterszusammensetzung: Bei den Männern sind von den 31 Finalisten 5 mit Jahrgang 03 und 1 mit Jahrgang 04, bei den Frauen sind 14 mit Vanessas 03-er Jahrgang und 2 mit Jahrgang 04 dabei.

 

Am Freitag wird in der Schweizer Delegation locker trainiert, um die Regeneration zu begünstigen und alle freuen sich auf den Finaltag.

 

Vanessa ist mit ihrem B-Final als erste an der Reihe. Es gelingt ihr hervorragend ihre Enttäuschung aus dem Semifinal wegzustecken. Allein das schon verdient ein dickes Kompliment. Die Renndistanzen wurden vom OK für die Finals entscheidend verkürzt. Das Schwimmen geht nun ohne Landgang direkt in die T1. Auf dem Rad werden nur 3 Runden gefahren. Also neu 90 HM und 9km. Das Laufen führt nun über zwei kürzere Runden. Total 2km.

Vanessa erwischt einen guten Start und kommt in 3:45 sehr gut aus dem Wasser. Ihre Wechselzeit in T1 ist nur eine Sekunde langsamer als im Semi. Eine sehr stabile Wechseltechnik unter Finalstress! Auf dem Bike zeigt sie sich wiederum sehr stark und selbstbewusst und kommt nach 14:41 zur Laufentscheidung. Im Laufe des Radsplits hat sich eine sehr grosse Gruppe zusammengeschoben. Jetzt kommt Vanessa gut ins Laufen. Ihre Zeit in 8:46 ist gut und sie erreicht glücklich als 5. in 28:25 das Ziel. Toll gemacht Vanessa! Wer eine Enttäuschung so wegsteckt ist auf dem richtigen Weg!!

 

Für Ben (als starker Schwimmer und Radfahrer) ist der A-Final eine schwierige Aufgabe. Seine einzige Chance ist, auf dem Rad das Feld zu sprengen. Das Schwimmen fühlt sich nicht gut an, aber nach 3:09 (7’’ hinter der Spitze) kommt er gut in die Wechselzone. Die T1 39’’ (2’’ hinter der besten Zeit) ist gewohnt stark. Ben führt das Rad-Feld nach der ersten Zieldurchfahrt an. Er hat sein Ziel eigentlich geschafft und in der Steigung eine 6 Mann Spitze bilden können. Aber niemand ist in der Folge bereit die Führung zu übernehmen. Leider läuft so eine Monstergruppe zusammen und Bens Effort macht sich nicht bezahlt. (Rad 13:13) Nach einer schnellen T2 in24’’ startet er mit guter Frequenz in den Lauf. Aber leider absolviert er den Lauf mit superschweren Beinen in 8:10 und er erreicht mit 25:36 den erst etwas enttäuschenden 22. Rang. Aber auch Ben zeigt wie Vanessa Moral und meint: Ok, ich habe alles versucht und immer gekämpft, es hat nicht funktioniert. Weiter gehts! So haben die 3starcats Zukunft!!!

 

 

Die weiteren Schweizer in den A-Finals:

 

Frauen

Rebecca Beti Rang 3

Letizia Martinelli Rang 11

Livia Wespe Rang 17

 

Männer

Luca Luberti Rang 4

Nico Hegmann Rang 11

 

B-Finals:

Martin Sauser Rang 25

 

Beide 3star cats Teilnehmer sind in den Mixed Relays nicht im Einsatz. Die Schweiz belegt den 9. Platz.

 

 

Resultate und Startlisten im Detail: hier

 

 

 

Bericht und Bilder: Beat Fäh