Der Uster Triathlon war eine tolle Veranstaltung. Insgesamt 49 Athletinnen und Athleten der 3star cats sind gestartet. Davon 4 auf der Mittel-, 8 auf der Olympischen- und 15 auf der Sprintdistanz. Zudem nahmen 21 Schüler/Jugendliche und 1 Team teil. Herzlichen Glückwunsch an Sabrina Stadelmann (1. Platz Mitteldistanz), Vanessa Possberg und Ben Fäh (je 1. Platz Sprintdistanz), an die beiden Mitteldistanz-Debütanten Muriel Abegg (16. Platz) und Siro Fazekas (11. Platz), sowie an alle, welche einen Podestplatz in ihrer Altersklasse oder persönliche Ziele, bzw. die Ziellinie erreicht haben! Ihr seid super!
Der Beginn für die Teilnahme an einem Triathlon beginnt für mich nicht erst um die Zeit, an welcher der Veranstalter die Startzeit ansetzt, sondern bereits am Abend davor. Am Schwierigsten finde ich immer das Packen: Wie warm wird es, was muss ich alles mitnehmen, dass ich nicht zu kalt aber auch nicht zu heiss habe. Habe ich an alles gedacht? So habe ich, als eher neue Athletin im „Triathlon-Business“, meine eigenes Pack-Ritual entwickelt und mache pro Disziplin Häufchen auf der Waschmaschine, lasse diese einen Moment liegen und prüfe sie wenig später nochmals. Ist dann alles komplett und das Gefühl ist einigermassen gut, packe ich alles in den eigens dafür gekauften Rucksack – nur gut, dass ich vor kurzem entdeckt habe, dass in der Innenseite des Rucksacks eine Packliste notiert ist – da kann ja nichts mehr schief gehen!
In der Nacht vor dem Triathlon schlafe ich selten gut. Träume komisch von mir und TRI-Kolleginnen, so dass ich fast froh bin, aufstehen zu können, auch wenn es noch früh am Morgen und mittlerweile noch fast dunkel ist draussen. Um diese Uhrzeit bereits ans Zmorge zu denken ist fast unmöglich, dennoch zwinge ich mich, ein bisschen Müesli zu essen, aber nicht zu viel, sonst wird mir übel. Im Kopf gehe ich nochmals meinen gepackten Rucksack durch und finde, ich könnte noch ein zweites Handtuch mitnehmen, denn nach dem Schwimmen will ich mich ja schliesslich abtrocknen. Ich habe mich entschieden, mit dem Rennrad, bzw. ÖV, nach Uster zu reisen, um dem Stress, einen Parkplatz zu suchen, entgehen zu können. Dies sollte sich als erfreuliche Entscheidung herausstellen, denn bereits auf dem Weg zwischen Bahnhof Uster und dem Eventgelände treffe ich eine ehemalige Arbeitskollegin, welche ebenfalls die Sprintdistanz absolviert. Was für ein toller Zufall – und so geht es den ganzen Tag weiter. Immer wieder treffe ich auf Zuschauer, Teilnehmer und 3star cats-Kolleginnen/Kollegen die ich mehr oder weniger gut kenne, und mit vielen einen kurzen „Schwatz“ halten kann. Das Lokale, das gefällt mir in Uster und lenkt von der Nervosität ab.
Bei 21 Grad Celsius darf der Neopren-Anzug getragen werden, ich entscheide mich aber dagegen, denn das würde ja meine Wechselzeit verschlechtern. Ich bin nicht wirklich geübt im Umgang mit dieser einengenden, zweiten Haut und lasse es darauf ankommen, was die frische Wassertemperatur mit mir machen wird. Über den rollenden Start alle fünf Sekunden vier Athletinnen bin ich sehr froh, kann der Masse damit entgehen und erspare mir viele Füsse im Gesicht oder sonst wo am Körper. Nach zahlreichen Linienkorrekturen (der direkteste Weg ist der Schnellste) und einigen Schlucken Greifenseewasser erreiche ich nach 24 Minuten das Ufer, spurte zur Wechselzone und frage mich dabei, ab welchem Punkt ich mich der Badekappe/Schwimmbrille entledigen kann. Um auf Nummer sicher zu gehen warte ich lieber zu und ziehe die Badekappe erst kurz vor dem Velo auch noch ab. Im Trainingslager in diesem Frühling habe ich gelernt, dass man die Veloschuhe auch ohne Socken benutzen kann und seither bin ich in der ersten Wechselzone für meine Verhältnisse recht „gschwind“. Auf dem Rennrad läuft es mir recht gut und zusammen mit zwei Teilnehmerinnen fahre ich das gleiche Tempo. Ich stelle fest: Bei der Abfahrt kann ich es gut sausen lassen, Bergauf werde ich sehr langsam! Aha, an dem muss ich arbeiten und meinen Mann im Anschluss fragen, wie ich eine bessere Pace auf dem Rennvelo hinbringe. Nach 38:29 Minuten erreiche ich wieder die Wechselzone, toll, gegenüber Zürich die Zeit wieder etwas verbessert. Zum Schluss noch die Disziplin, welche mir am wenigsten Freude bereitet: Das Laufen. Aber das gehört halt auch dazu und nach wenigen Minuten befinde ich mich auf der Laufstrecke, aber oha! Bereits nach wenigen Metern habe ich beidseitigen Seitenstecher, an Rennen ist nicht zu denken, so versuche ich ruhig zu atmen und den Puls wieder ins Normale zu bringen und irgendwann geht’s dann. Auf der Laufstrecke entdecke ich als erstes meinen Mann (welcher gleichzeitig mein Velo-Mech, Fan, Fahrer, Schlepper, Motivator und vieles mehr ist) und wenig später kommt mir Jamie Albert (Mitteldistanz) auf dem Velo entgegen und feuert mich an – ja auch dafür hat sie Zeit – so nett und kurz nach dem Wendepunkt treffe ich auf Priska Sonderegger, meinem Triathlon Buddy. Ein kurzer Motivations-Handschlag und weiter geht’s konzentriert auf Atmung und Lauftechnik in Richtung Niederuster. Bereits einige Meter vor dem Ziel stehen die Zuschauer und unterstützen uns Teilnehmer/innen mit Applaus oder verbalen Aufmunterungen. Und dann kommt es, das Kribbeln beginnend in der Wade, entlang des hinteren Oberschenkels, die Wirbelsäule hinauf über den Nacken bis hin zum Schädel – überall Hühnerhaut – was für ein unbeschreibliches Gefühl, eines das süchtig machen könnte, da bin ich überzeugt. Die paar Meter bis zum Zielbogen sind dann schnell zurück gelegt und die Uhr stoppt bei 1:43.44,3 Std. Einmal mehr bin ich froh, gesund und mit einer für mich guten Zeit im Ziel anzukommen.
Bericht: Beatrice Lamprecht, begeisterte 3star cats-erin