Rennbericht vom ersten Europacup-Erlebnis in Olsztyn

Die Junioren-Europacuprennen in Olsztyn finden an einem schönen See umgeben von Wald statt. Das Hotel Omega, das die meisten Athleten beherbergt, ist direkt an der Promenade, die zum Schwimmstart und Ausstieg führt. Die heutigen Distanzen sind: 780m Schwimmen, 20km Velo, 5km Laufen. Das Wetter ist unbeständig, aber trocken. Die Aussentemperatur beträgt um 12:12 12.1 Grad. Am späteren Nachmittag zeigt sich dann die Sonne, aber durch den Wind der stärker wird ist es gefühlt immer noch sehr frisch.

 

Der Start erfolgt von einem langen Holzsteg aus, wo die Athleten ins kalte grüne Wasser springen müssen. Davor ist die Start Area auf einem Sandstrand, der sich bis zum Schwimmausstieg zieht. Das Wasser war heute 14.1 Grad warm, somit war Neopren obligatorisch.

 

Der Start der Juniorinnen erfolgt pünktlich um 11:00. Die Inszenierung ist beeindruckend: im Hintergrund läuft die Star Wars Hymne und die Athletinnen werden nacheinander aufgerufen und wählen ihren Startplatz auf dem Steg, bevor alles still wird, zweimal eine Trommel schlägt, dann das Kommando «On Your Marks» und fast zeitgleich die Sirene, die den Start freigibt.

 

Die erste Schwimmerin kommt nach wenigen Minuten aus dem Wasser mit 10m Vorsprung auf eine 2. Gruppe mit Vanessa in 6. Position. Vanessa fährt mit dieser ersten Gruppe stark auf dem Velo auf dem technischen Kurs - 3 Wenden und einen Slalom durch die Wechselzone - 4 Runden insgesamt. In der letzten Runde zieht sich die Gruppe auseinander nach einem Angriff der Holländerin. Sie wird von einer 2er Gruppe verfolgt, darunter auch Vanessa die nach 44:47min (30sec vor der Spitze) T2 als Dritte dank einem schnellen Wechsel verlässt.

 

Es folgen 2 Laufrunden auf demselben Kurs, wo auch mit dem Velo gefahren wurde, nur ein wenig gekürzt. Beim ersten Wendepunkt nach 1.25km gilt die Regel: «First Runner, Last Bike». Wer noch mit dem Bike kommt, nachdem die erste Läuferin durch ist, wird aus dem Rennen genommen. Diese Regel führt zu einigen DNF’s im Laufe des Tages.

 

Das grössere Feld kommt mit fast 2min Rückstand in die T2. Ab diesem Zeitpunkt ist klar, dass die Podestplatzierungen unter 6 Athletinnen ausgemacht werden. Die Holländerin baut ihren Vorsprung in der 1. Runde vor einer Spanierin und einer Slowakin aus. Vanessa ist zu dem Zeitpunkt 5. Nach knapp 1h Wettkampf kommt die Holländerin als 1. auf die Zielgerade, gefolgt von der Slowakin und der Spanierin. Vanessa kommt mit 1:03:54 als 7. ins Ziel. Gratuliere zu diesem super Ergebnis!

 

Knapp zweieinhalb Stunden später ist die Star Wars Hymne am Holzsteg wieder zu hören, dieses Mal für die Junioren. Darunter Antoine mit der Startnummer 44. Es fliegen bereits die Drohnen, die den Start filmen, um eventuelle Unregelmässigkeiten zu entdecken. Hier sind es 71 Athleten aus ganz Europa. Das meistvertretene Land ist dabei Spanien.

 

Der Schwimmkurs führt zuerst geradeaus in Richtung einer Reihe von 4 orangen Bojen, nach ca. 250m machen die Athleten eine 120° Rechtskurve und schwimmen anschliessend geradeaus zum Ausstieg zurück. Nach weniger als 10min ist das erste Kajak in Sicht, gefolgt von einer Kolonne von Athleten in geringem Abstand.

 

Antoine kommt im letzten Drittel aus dem Wasser mit einer Zeit von 10:35min. Trotz einem Sturz am Eingang der Wechselzone schafft er es aus T1 in eine starke Velogruppe. Erstaunlicherweise führen bei den ersten Athleten die schnellen Wechsel zu einigen Zeitstrafen (nicht alles ist sauber in der Box). Das Rennen wird zunächst von einer riesigen Gruppe angeführt. Nach 5km ist Antoine weiterhin in einer 6er Verfolgergruppe unterwegs. Der Slalom durch die Wechselzone führt zu einigen Stürzen, dennoch ohne schwere Verletzungen.

 

In der 2. Runde haben sich 2 Athleten (NOR, GER) abgesetzt, die bis zum Schluss nicht mehr eingeholt werden. In der 3. Runde hat Antoine’s Gruppe die nächste Gruppe eingeholt, jetzt sind es ca. 20 Athleten. Dank eines schnellen Wechsels in T2 startet er im vordersten Drittel dieser Gruppe.

 

Nach einer Runde Laufen liegt der Norweger in Führung und gewinnt dann zum Schluss das Rennen. Es ist sein erster Sieg überhaupt als Triathlet. Antoine beendet das Rennen auf Platz 47 mit einer Zeit von 1:01:07, was für ein erstes internationales Rennen eine Leistung ist, die sich feiern lassen kann.

 

Im späteren Verlauf des Nachmittags sind dann noch die Eliteathleten an der Reihe. Diese Rennen sind aufgrund der starken Leistungen der Athlet*innen extrem spannend anzuschauen. Bei den Frauen gewinnt eine Französin vor zwei Russinnen. Um den ersten Platz zu vergeben, braucht es ein Fotofinish, so eng war die Entscheidung. Die erste Schweizerin Estelle Perriard wird 9. und Cathia Schär 21. Bei den Männern ist es genauso spannend bis zum Schluss. Gewonnen wird das Rennen von einem einen Norweger mit 1s Vorsprung auf eine Franzosen, dann kommt der erste Schweizer Simon Westermann auch nur mit 1s Rückstand.

 

Ein krönender Anschluss eines coolen Race Day hier in Olsztyn.

 

 

Bericht und Fotos: Arnaud L'Hôte